Indica vs. Sativa: Gibt es einen Unterschied?

Indica und Sativa unterschied

Wir assoziieren Indica Blüten mit stoned machenden Effekten und Sativas mit aufmunternden, motivierenden Effekten, wobei Hybride irgendwo dazwischen liegen. Doch die eigentliche Frage ist, ob es überhaupt einen Unterschied gibt.

Was das Thema angeht, stellt sich heraus, dass Konsumenten auf der ganzen Welt sich Jahre lang auf das Falsche konzentriert haben. In einem Interview ermutigte Dr. Ethan Russo die wissenschaftliche Gemeinschaft, die Presse und die Öffentlichkeit dazu, die Begriffe Indica und Sativa aufzugeben.

Was steckt hinter den Worten von Dr. Russo?

Zunächst sei gesagt, dass zwischen Indicas, Sativas und Hybriden Unterschiede gibt. Aber diese Unterschiede liegen hauptsächlich im Aussehen und im Wachstum der Pflanzen.

Wie sehen Indica Pflanzen aus?

Indica Pflanzen sind klein, haben breitere Blätter und eine kürzere Blütezeit.

Wie sehen Sativa Pflanzen aus?

Sativa Pflanzen sind größer, haben schmalere Blätter und eine längere Blütezeit.

Was zeichnet Hybride aus?

Hybride können Merkmale beider Typen aufweisen und entweder indicadominiert oder sativadominiert sein. Die Frage ist, ob die physischen Unterschiede wirklich mit den berühmten Unterschieden in der Wirkung gleichzusetzen sind.

Die Wissenschaft kann nicht wirklich bestätigen dass Indica Pflanzen träge machen und Sativa Pflanzen die Stimmung erheben. Tatsächlich gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Indica Pflanzen oder Sativa Pflanzen überhaupt Pflanzenspezifische Wirkungen haben.

Dr. Russo sagt, dass die Verwendung der Begriffe Sativa oder Indica als Hinweis für unterschiedliche Wirkungen sinnlos und sogar potenziell gefährlich seien. Seine Begründung hat ihre Daseinsberechtigung, denn die Wirkung ist von anderen Punkten abhängig. Dazu zählen:

  • Die Cannabinoide
  • Terpene, sowie weitere Verbindungen
  • Die Art und Weise wie der Körper mit den Stoffen reagiert
  • Die Toleranz
  • Wieviel konsumiert wird
  • Wie die Pflanze konsumiert wird

Statt also darauf zu achten ob es sich um eine Indica oder Sativa Pflanze handelt, sollte man viel eher dem THC und dem CBD Gehalt sowie den Terpenoidprofilen der Sorte besondere Aufmerksamkeit schenken, um Hinweise auf die Wirkung zu erhalten.

Dr. Russo merkte ausserdem an, dass der „gechillte“ Effekt nicht von der Indica Sorte kommt, sondern vom Mycrengehalt in der Pflanze. Der Stimmungsaufhellende Effekt hingegen soll vom Limonengehalt abhängig sein.

Seiner Meinung nach ist es wichtig, dass Unternehmen die CBD verkaufen, den Verbrauchern in Zukunft vollständige Cannabinoid- und Terpenoidprofile zur Verfügung stellen, damit sie anhand dessen die Wirkung besser bestimmen können.